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JUBEL

Jubel...

Es war einmal...oder irgendwie so begannen doch die Märchen aus der Sammlung der Gebrüder Grimm – mag ich mich noch wage erinnern.

Nun, es ist schon lange her, als ich den Besuchern meiner Webseite einen Bericht über meine Vorhaben, Geschehenes und Pläne aufgetischt hatte. Viele Gründe gibt es für diesen langen Intervall, die ich jetzt nicht alle auflisten kann. Diejenigen die mich persönlich kennen und mit denen ich im letzten halben Jahr regen Kontakt pflegte, wissen welche Kämpfe ich in letzter Zeit hatte.

Da ich aber von Grund auf eine Kämpfernatur bin und nicht Hindernisse, sondern Lösungen in den Herausforderungen des Lebens sehe, habe ich schrittweise sämtliche Prüfungen gemeistert und bestanden.

Wir beginnen wieder mal der Reihe nach und zwar mit der Realität....

Trainingscamp Fuerteventura

Am 01. März 2014 begann die rund 4 stündige Reise zu den Kanaren.

Fast zeitgleich ist auch das Flugzeug gelandet in dem Johannes Günzel (Doktor Schnelltod – ihr wisst schon) sass. Wir hatten uns seit bald einem halben Jahr nicht mehr gesehen, genauer, seit dem letzten Wettkampf in Zell am See. Um so grösser war die Freude sich erneut an einem ausserordentlichen Meeting zu treffen.

Nach dem üblichen Zimmerbezug, Rad zusammenbauen etc. war auch bereits Zeit sich dem gemütlichen Teil der Ankunft zu widmen, nämlich dem Essen. Zumal Doc. Tom (mein Coach) und zwei weitere Athleten aus dem Laufsportpraxis Team erst später ankommen sollten, frassen wir uns wie frisch geschlüpfte Raupen durch das Abendbuffet...
Zu später Stunde kamen dann Tom, Michi und Andy dazu, die deutlich von der langen Warterei am Flughafen (...ihre Bikes waren nicht angekommen) gezeichnet waren.

Mit bitterem Nachgeschmack hat dieses Camp also erstmal begonnen, doch wir liessen unseren nicht immer schwarzen Humor walten und freuten uns darüber, dass wenigstens alle beisammen waren.

Tja, Doc. Tom hat dann gleich schon die Pläne für die nächsten Tage durchgegeben und uns von der lockeren Ferienlaune auf den beinharten Trainingsmodus umgestellt. Die Freude war unermesslich und ich hatte das bare Augenwasser auf den Wangen.

Grob gesehen sah das Programm folgendermassen aus:

7.00 Uhr Aktivierungslauf ca. 20min
7.20 Uhr Rumpfstabi
8.00 Uhr Frühstücken
10.00 Uhr rad
16.00 Uhr laufen
18.00 Uhr schwimmen
19.30 Uhr Abendessen
21.00 Uhr lilö (...also Nachtruhe)

Zwischendurch waren auch kaum erwähnenswerte einstündige Krafteinheiten geplant. Insgesamt sollten wir also auf ein Trainingspensum von rund 38h / Woche kommen, welches wir auch locker oder eben nicht immer so locker hinbekommen haben. Natürlich immer mit den nötigen Pausen dazwischen.

Mit so einem Programm hat man ja kaum Zeit sich den anderen Sorgen des Lebens zu widmen und in solchen Momenten hat man auch keine anderen Probleme, ausser dem Gedanken: Wie soll ich die Intervalltrainings wohl überleben? Dank dem, wir alle schon ein bisschen mehr als zwei Tage im Triathlongeschäft sind, uns zudem auch gegenseitig motivierten, unterstützten und pushten, hatten die Tage irgendwie zu wenig Stunden.

Wie gewohnt war in Fuerte gutes Wetter um unsere Einheiten wie geplant durch zu führen. Am zweiten Tag liessen uns die dunklen Regenwolken und geringe Schauer das Rad im Zimmer behalten, doch trainiert wurde trotzdem. Als Triathlet hat man eben die Qual der Wahl. Gute News waren auch schon früh morgens im Hause, denn die Räder von Andy und Tom sollten am gleichen Nachmittag im Hotel eintreffen.

...und dann war’s endlich so weit. Die ganze Gruppe auf dem Rad, welch ein herrlicher Anblick.

          

          

          

          

          

          ...starkes mandl... (sagt der Österrreicher)

          

          ...manchmal kam die Lust nach einem kalten alkoholfreien Bier

          

          ...hey, nicht fotografieren während der Fahrt (hätte bei uns in der Schweiz eine ordentliche Busse bekommen)

          

Als Ortskundiger durfte ich mich oft als Guide opfern und dem Wind entgegen stemmen. Zeitweise hat’s wie in einem Luftkanal geblasen und man hatte das Gefühl stehen zu bleiben. Vorteil der Sache: Man konnte danach auf den Schönheitchirurgen verzichten, da die Falten auf der Stirne geglättet waren. Lockere GA1-Ausfahrten mutierten dann eher zu WSA-Dauereinheiten.

Nicht genug! Tom hatte mir den Auftrag gegeben unseren PRO-Jüngling „Michi Singer“ bei den geplanten Intervalleinheiten auf dem Rad, Windschatten zu geben. Das machte ich auch und musste feststellen, dass der KLEINE ganz schön Dampf in seinen Oberschenkel hatte.

Kürzere Distanzen konnte er ganz toll mithalten, auf der Ebene versteht sich. Bei längeren Distanzen hatte er mit dem normalen Strassenrad schon seine Krämpfe. Doch wenn es mal Bergauf ging, sah man den Typen höchsten in den ersten 20 Sekunden.

Bei fast jeder Ausfahrt packte uns am Ende der Einheiten jeweils noch das Sprintfieber, wo Johannes Günzel und ich auf den Rest der Gruppe bereits nach wenigen Sekunden einige hundert Meter Boden gut machten und uns ärgste Kämpfe ablieferten. Wie gewöhnlich hängte sich der Michi auch gleich mit ran und wollte jeweils noch die letzten Strapazen und hohen Geschwindigkeiten geniessen. Er genoss es so, dass er am Abend beim Essen jeweils nicht mal mehr ein Laut von sich gab und morgens oft ausschlafen wollte.

          Teamtreff zum Intervalle laufen, ufff....

          

          

          ...oft war es um 18.00 Uhr Ortszeit nicht wirklich warm draussen - das Wasser war wärmer

          

         

          ...shark attack

         

          Beaster boys...ha, ha... gleich gibts was unter die Kiefer - Abschluss eines langen Tages.

         

          

Unser Carboloading fand nach unseren Ausfahrten meistens in der Pizzeria „Pomodoro“ in Gran Tarajal, unweit vom unserem Hotel statt. Der Eine (...der Kleine) haute sich jeweils gleich die Pizza gigante um die Ohren, während wir mit der Normalversion, als bescheidene Bürger dieser Welt, zufrieden waren – dafür gab es danach jedoch meistens noch ein Gelato mit 3 Kugeln und die waren mehr als nur gigante....

Die erste Woche war schneller vorbei, als sie begonnen hatte und Tom, Andy, als auch Michi bereiteten sich bereits wieder vor, die Rückreise anzutreten. Wir haben es zusammen echt genossen und schauen auf unzählige tolle Momente zurück, die wir nicht alle per Foto festhalten konnten.

           ...der Michi musste gebändigt werden!

           

           ...und wieder zurück - hü, Rösschen, hü! 

           

           ...und so sieht's aus, wenn man den Österreichischen Meister nicht anbindet - und weg ist er!

           

           ...Konzentration pur bei Laufschule- und Laufkraftübungen - Andy's seitenhüpferl!

           

           Gemeinsamer Lauf zum Leuchtturm - Aaaaaanstrengend!

           

           

           

           

           

           Doktor Schnelltod - alias Johannes Günzel beim würgen!

           

           Michi, fast von den Gewichtern begraben!

           

           Andy setzte noch einen oben drauf...

           

           ...sieht strenger aus als es ist!

           

           

           ...könnte Rückenschmerzen verursachen...

           

           

           ...Schauspieler!!!

           

           ...functional training

           

           Doc. Tom schwitzt auch gerne mal selber!

           

           Der Kerl ist gefährlich, wenn er hunger hat - ansonsten kann man gut mit ihm reden!

           

           

           Gelato gigante pour moi und die Welt lächelt wieder!

           

          Abschlussfotos auf dem Berg (Tom)

           

           Andy

           

           Michi - mal mit einem rechten Radl

           

           Joe

           

           Io

           

Die Jungs aus dem Team haben uns dann am Samstag Nachmittag verlassen. So blieben Johannes Günzel und ich auf uns selbst gestellt. Entgegen der Vermutungen von Tom – wir würden ausschlafen und nur halb so viel trainieren, haben wir uns gleich am nächsten morgen zur selben Zeit wie die Woche MIT Trainer, nämlich um genau 7.00 Uhr zum Aktivierungslauf und die darauf folgende Rumpfstabi-Einheit getroffen.

Tag für Tag machten wir weiter Boden gut, indem wir uns länger und bei jeder Wetterlage auf’s Rad begaben, länger schwammen und härter liefen. Ehrlich gesagt war es auch nicht so schwer mit Johannes am Nacken, welcher in der ohnehin schon geringen Freizeit, fern von Spitälern und sterilen Räumen, seinem Bewegungsdrang freien Lauf liess.

Manchmal dachte ich; einem Kind mit der Energie, würde man sofort starke Beruhigungsmittel verabreichen. Wo ich mich dann auch schon mal zurück zog um meiner Regeneration- und Entwicklungsphase nach zu gehen, konnte Johannes einfach nicht anders als zusätzlich noch einen Leuchtturmlauf mit 13km und 500hm machen, dazu noch im Meer zu schwimmen und, und, und.... Echt der Wahnsinn der Typ, aber er ist ja auch ein paar Jahre jünger als ich oder er hat einfacheren Zugriff zum ApothekerschrankJ

Auch die zweite Woche war bald zu Ende und ich muss gestehen, dass ich gegen Ende des Camps in Fuerte schon ziemlich platt von den vielen Einheiten war, doch nicht nur in physischer, denn auch in mentaler Hinsicht haben mir die zwei Wochen wahnsinnig viel gebracht.

Ich verabschiedete mich von Johannes, den ich bald bei mir zu Hause mal für ein Trainingsweekend erwarte oder allerspätestens in Zell am See, ende August wieder sehe. 

Trainingscamp Mallorca
Am 14. März 2014 machte ich mich bereits am Vormittag mit samt meinem Gepäck auf den Weg, über Barcelona, nach Mallorca.

Spät Abends kam ich dann nach einem mehrstündigen Aufenthalt, und das auswendig lernen sämtlicher Kaffees, Shops für alles mögliche und jedes einzelnen Schaufensters am aeropuerto von Barcelona, endlich in Mallorca an. Ich wurde von einem Taxi abgeholt, welches von einem Herren gesetzteren alters gefahren wurde. Es war spannend, denn ich konnte auf der rund einstündigen Fahrt zum Hotel, meine Kenntnisse in spanischer Sprache aufbessern, als auch die breaking News über die Balearen Insel und dessen Bewohner erfahren. Natürlich wurde auch einer meiner Lieblings Tennisspieler (Rafa) unter die Lupe genommen. Von dem ich ja wusste, dass er hier wohnt bzw. in Macomer aufgewachsen ist. Vor ein paar Jahren hatte ich ihn auch hier am Flughafen getroffen. Und wie es der Zufall will, war seine Bleibe unweit unseres Domizils der kommenden zwei Wochen, im Nordosten der Insel.
Ich wurde engagiert um dieses Camp in sämtlichen Bereichen zu leiten bzw. die Trainingsumfänge und Einheiten zu planen.

Die Herausforderung eine total heterogene Gruppe bzw. jeden Einzelnen in der Leistung zu entwickeln, stellte sich schwieriger an, als es zu Beginn aussah. Die Einen waren bereits etwas im Grundlagenbereich entwickelter, die Anderen in der Technik und wieder andere weniger, was nicht negativ gewertet werden sollte, denn ich liebe Herausforderungen.

Für’s Schwimmen war Gott sei Dank, dann Hanna Miluska zuständig, die auch mir wertvolle Tips mit auf den Weg geben konnte. Aber als ehemalige Teilnehmerin an Olympiaden im Langstreckenschwimmen und so, kann man davon ausgehen, dass sie ja weit über der „Seepferdchen“ Auszeichnung schwimmt.

         Hanna - the shark(in)

         

Unser Rad-Doc Patrick Schmid hatte auch gleich vom ersten Tag an, alle Hände voll zu tun, denn die Räder wurden hart dran genommen. Als ehemaliger Radprofi wusste er auch einiges zum Thema Rad und erzählte auch mal was von der Trainingslehre.

         Patrick - venga, venga, venga....

         

         Fahrtechnik-training durch Patrick organisiert

         

         Black bzw. orange Roll session am Strand 

         

         Frauen mussten schuften und die beiden Gigolos meinten sie kämen ohne Strafe davon - nicht mit mir!

         

         Mallorca hatte doch wunderschöne Buchten - wenn es nicht so kühl gewesen wäre,
         hätte ich mal ein bad genommen.  

         

Am Ende der letzten zwei Wochen war es dann auch für mich genug. Guide zu sein und für sämtliche Bereiche Ansprechpartner, ist ein 24h Job, der mir viel gegeben aber auch viel Energie gekostet hat. Ich bin stolz, dass ich mit allen Teilnehmern einen wirklich irrsinnigen Kontakt hatte und jedem Einzelnen ein bisschen was mit auf den Weg geben konnte. Und nicht zu vergessen: Es ist jeder heil nach hause gekommen! Unspektakulär wie immer verlief die Rückreise, ausser, dass ich am ende einfach drei Tage Schlaf brauchte oder so.

          

Was kommt nun...?

Am kommenden Wochenende trifft sich die Triathlonwelt in Stettfurt bei Matzingen. Immer dabei, unsere „hurdener Fressklicke“ inkl. Bruno.

Es ist die erste Probe in der mal der Allgemeinzustand getestet wird, jedoch nichts weiteres, als einer der Trainingswettkämpfe auf meinem Plan gilt. Der Fokus liegt in diesem Jahr wieder auf Zell am See und ich freue mich um so mehr, da die Strecke nun endlich „Weltmeisterschafts-Charakter“ aufweist. Diese wurde nämlich anlässlich der World Championship im 2015 entsprechend geändert.

Vorher werde ich wahrscheinlich, auch als Training, den Ironman in Rapperswil bestreiten, welcher mir noch weitere Wettkampfhärte verleihen soll...

Abschliessend und zurück schauend, darf ich sagen, dass ich jetzt zu Beginn dieser Saison eine riesige Freude in mir verspüre und aufgrund der schönen Erlebnisse und Zukunftsaussichten ein immenser innerlicher JUBEL stattfindet, den JUBEL, den ich verspüre, wenn ich einen Wettkampf gefinisht habe und für die harten Einsätze im Training belohnt werde...

Bleibt achtsam und macht was euch Freude bereitet! 

Euer Dani