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Wettkampfbericht IM 70.3 Rapperswil

did not finish

Kurze, knackige Stellungnahme zum Rennverlauf am 01. Juni 2014 beim IM 70.3 Rapperswil. 

Diesen Wettkampf hatte ich in Absprache mit meinem Coach Doc. Tom als Training eingeplant...

Nun, am frühen Morgen gings schon mal nicht ganz nervenschonend zur Sache - ich kam kurz vor der Schliessung der Wechselzone noch in den Sicherheitsbereich und konnte die letzten Vorbereitungen am Rad (Reifendruck prüfen, Getränke in die Halterung stellen und kleine Änderungen in den Wechselbeuteln...) vornehmen.

Nach dem Verlassen der Wechselzone wurde mir bewusst, dass ich noch meine Sonnenbrille auf der Birne hatte - shit und jetzt? Ohne geht gar nicht - all' die Mücken, die dir sonst beim Radfahren direkt in die Pupillen fliegen - darauf kann ich echt verzichten.

Ein freundlicher Helfer, der sich noch in der Wechselzone aufhielt hat mir dann Hand geboten und die Brille in den Radbeutel gelegt. An dieser Stelle: Herzlichen Dank an alle, die dazu beigetragen haben, dass sich die Athleten an diesem superschönen Tag, wohl- und aufgehoben gefühlt haben.

Durch das hin und her sprinten, wurde auch meine cardiovaskuläre Zirkulation angeregt und meine Muskulatur aufgewärmt. Wie jeder weiss, der was von Sport versteht, ist das Aufwärmen nicht zuletzt für stärkere Leistungen zuständig. Nun, da ich nach dem Anziehen des Neo's auch noch einschwimmen wollte und die Zeit doch noch knapp wurde, entschied ich mich gleich zum Schwimmstart zu gehen. Ich drängelte mich vor, da meine Agegroup bereits vor einigen Minuten aufgefordert wurde, sich ins Wasser zu begeben. Lauter blaue Badekappen musste ich auf die Seite schieben, weil ich langsam das mulmige Gefühl bekam, dass diejenigen mit der weissen Kappe, wie ich sie besass, ohne mich starten würden. So - dann bin ich endlich zur Startlinie, neben ein Schiedsrichter- Bot geschwommen oder besser gesagt gesprintet und als ich mich umsah, hat mich fast der Schlag getroffen. Rund um mich, nur blaue Bademützen, die mich anstarrten. Habe dann mal mit freundlichem und doch nervösem Ton um mich herum gefragt, wo denn die Weissen geblieben waren. Nach ein paar komischen Anmerkungen, hat mir dann ein Athlet anvertraut, dass ich schon in der richtigen Startgruppe wäre, doch hätten mir die Leute bei der Starnummernausgabe lediglich die falsche Farbe ausgehändigt. Ufffff, das war Nevernkitzel pur. Ich bekam dann von einem Schiedsrichter im Boot auch eine blaue Mütze und so fühlte ich mich wieder einer von Vielen:-)

Schwimmen
Es ging wie gewohnt los: Startschuss - Vollgas wegschwimmen, damit ich nicht in die Schlägerei gerate (hat zwar gut geklappt, doch einige Schläge habe ich dann später trotzdem noch kassiert, egal, denn das hat für mehr Adrenalin gesorgt). Habe mich gut gefühlt und trotzdem war ich vorsichtig und zurückhaltend mit Gas geben. Schlussendlich bin ich im vorderen viertel, noch gut erholt aus dem Wasser gekommen.

Rad
Nach einer, immer noch zu hohen Wechselzeit (übrigens, die Brille war tatsächlich im richtigen Beutel), habe ich mein Rad auf anhieb gefunden und mich auf den Weg zu den 90km mit den ärgsten Anstiegen gemacht. Wie jeder weiss sind Berge nicht wirklich mein Ding und Tage zuvor musste ich mein Bike, wegen Muskelbeschwerden umstellen lassen. also habe ich mich in ein waghalsiges Unterfangen gestürzt. Erstaunlicherweise, lief es recht gut, doch auch hier hatte ich die Vernunft  walten lassen und mich auch beim Rad extrem zurück gehalten. Zwei Stunden und einundvierzig Minuten betrug schlussendlich die Zeit auf meiner Zeitfahrmaschine. 

Besonderes
Auf dem letzten km hat's dann an den Hamstrings ordentlich gezwickt - oho - nicht wirklich lustig, da sich ein feiner gemeiner Schmerz an meiner Oberschenkel-/Gesässrückseite verbreitete. Beim Absteigen von meinem Esel hat's dann in etwa so getönt, als hätte ich mein Trishirt zerrissen. Da nahm das Debakel seinen Lauf.

Laufen
Obwohl es schmerzte, liess meine mentale Fitness nicht zu, dass ich den Wettkampf bereits nach dem Rad beenden würde.
Ich lief los, zwar nicht im angepeilten Tempo, da es unter den Umständen schlichtweg unmöglich war, aber ich wollte die Verletzung nicht einfach so hinnehmen und ausserdem, welchen Eindruck würde das auf mein Team machen, wenn ich jetzt schon aufgeben würde. Die 21.1km laufe ich und wenn ich am Schluss weggetragen werden muss. Nun, so einfach wurde es dann doch nicht. Bei der stairways to heaven hat es nochmals ordentlich gerissen an den hinteren Oberschenkeln und so wusste ich: Jetzt riskierst du eine Weile an den Stöcken zu gehen. Vorsichtig bin ich dann noch bis zum Zoo zurück gelaufen und musste mich schweren Mutes, kurz vor dem Einbiegen in die zweite Runde, bei km 11 geschlagen geben, da die Schmerzen einfach nicht mehr erträglich waren. So nahm ich die Abkürzung in die Finishline und wurde trotz schmerzverzerrtem Gesicht und humpelnden Gang vom Publikum applaudiert.

Allgemeines
Obwohl das Aufgeben schwieriger war, als den Wettkampf zu beenden, bin ich mit dem Training zufrieden und muss mir wieder vor Augen führen, dass "wenn der Kopf nicht hören will, der Körper einem die Grenzen aufzeigt". Die letzte Nacht war aufgrund der Schmerzen eher schlaflos, doch wenn man gelernt hat zu dissoziieren, übersteht man solche Angelegenheiten locker auch ohne Schmerzmittel. Der Tag war wunderschön und an den Bedingungen hatte nicht mal ich was zu meckern - genau so sollte es eben in Zell auch sein - also liebes Zellerwetter, nimm dir ein Beispiel an Rapperswil (dieses Jahr versteht sich)... Aber jetzt kuriere ich mal die Verletzung aus und warte mal auf die Empfehlungen meines Doc's!

Abschliessend möchte ich meinen Freunden, die selber am Wettkampf teilgenommen haben, für deren Leistungen herzlich gratulieren. Allen voran Bruno Christen mit dem hervorragenden First Place, Sven Altorfer, Ronny Wallstein, Johannes Günzel, Remo Weber etc. allesamt mit glanzvollen und respektablen Resultaten.

Hiermit freue ich mich auf den nächsten Triathlon und mache mich bald wieder auf zu neuen Schandtaten.

Herzlich, euer Dani

P.s. Bilder habe ich noch keine und weiss auch noch nicht, ob ich euch diese zeigen soll - ihr wisst ja nun wieso.